Der IT-Riese Apple hat am gestrigen Abend seine jährliche Entwicklerkonferenz 2019 im Convention Center von San Jose eröffnet. Fast zweieinhalb Stunden dauerte die Eröffnungs-Keynote in der Apple zahlreiche Neuerungen hauptsächlich zur eigenen Software präsentierte. Daneben gab es eine spektakuläre Hardware-Neuheit zu sehen.
Die wichtigsten News in Kürze:
– iOS 13 kommt mit Dark Mode auf das iPhone
– das iPad erhält mit iPadOS eine eigene Software
– neues Update von tvOS und Unterstützung von mehreren Benutzerprofilen
– Apple Watch wird unabhängiger und erhält neues watchOS 6 Update
– macOS 10.15 mit Beinamen Catalina vorgestellt
– neuer Mac Pro 2019 und neues Pro Display XDR mit beeindruckenden Leistungswerten
– iTunes künftig durch App-Trio “Apple Music, Apple Podcast und Apple TV” ersetzt
iOS 13 – Mehr Sicherheit, Performance und ein “Dark Mode”
Erstes Highlight der diesjährigen WWDC 2019 – iOS 13. Vorgestellt von Apple-Entwicklungschef Craig Federighi, soll das Update des Betriebssystems vor allem durch eine bessere Performance, einen neuen Dark Mode und viele intelligente Funktionen punkten.
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Dark Mode: Neuer Look für das iPhone
Mit dem neuen Update iOS 13 kommt der langersehnte Dark Mode. Das dunkle Farbschema ist systemweit verfügbar und funktioniert mit allen nativen Apps. Der neue Darstellungsmodus soll vor allem in Umgebungen mit wenig Licht die Augen weniger beanspruchen, kann bei Sonnenuntergang oder zu bestimmten Zeiten automatisch eingeschaltet werden. Entwicklern steht der Modus zur Integration in ihre Apps zur Verfügung.
Performance-Tuning
Das iPhone soll sich bei der Nutzung von Face ID 30 Prozent schneller entsperren
lassen, Apps sollen bis zu 50 Prozent kleiner, App-Updates sogar bis zu 60 Prozent kleiner werden. Darüber hinaus sollen Apps mit iOS 13 bis zu doppelt so schnell gestartet werden.
Intelligente Foto- und Video-Alben
Fotos und Videos können mit iOS 13 besser organisiert und Erinnerungen einfacher durchsucht werden. Die Besten Bilder und Videos können hervorgehoben oder bei Bedarf ausgeblendet werden.
Bearbeitung von Bildern und Videos
Mit neuen Werkzeugen für die Bildbearbeitung soll das Bearbeiten von Bildern und Videos umfassender und intuitiver werden. Durch einfaches Streichen mit dem Finger können verschiedene Effekte integriert werden. Mit iOS 13 werden die meisten Werkzeuge nun auch für die Bearbeitung von Videos zur Verfügung stehen.
Authentifizierung mit Apple-ID
Apple führt eine neuen Möglichkeit ein, sich schneller in Apps oder auf Webseiten anzumelden. Statt zeitaufwendig Formulare auszufüllen oder sich mit einem Konto von sozialen Netzwerken anzumelden, soll sich der Nutzer künftig unkompliziert mit der Apple-ID anmelden können. Das Anmelden mit einer Apple-ID unterstützt Face ID / Touch ID und bietet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Karten App mit vielen Details
Die Karten App erhält ein dickes Update. Mit iOS 13 werden die Karten deutlich detaillierter und vor allem Fußgänger profitieren. Adressen sollen noch genauer werden und die Bodenbedeckung wird detailreicher. Zusätzlich gibt es künftig das neue Look-Around-Feature, welches Bilder von Städten auf Straßenebene in der App darstellt. Die verbesserten Daten werden jedoch erstmal nur in ausgewählten Städten und Ländern zur Verfügung stehen. (Bis Ende 2019 beispielsweise in den USA und 2020 erst in weiteren Ländern).
Siri mit natürlicher Stimme
Siri soll künftig deutlich besser und natürlicher klingen. Die Stimme des Sprachassistenten soll künftig komplett von einer Software erstellt werden und sich nicht mehr aus aufgenommenen Sparchschnipseln zusammensetzen. Darüber hinaus unterstützen die Siri Kurzbefehle jetzt “Suggested Automations”, die personalisierte Routinen, wie den Weg zu den Eltern oder zur Arbeit, liefern.
CarPlay mit großem Update
CarPlay erhält sein bisher größtes Update in seiner Geschichte. Auf einem neuen Dashboard können Musik, Karten und mehr in einer einzigen Ansicht angezeigt werden.
Verfügbarkeit
iOS 13 wird ab Herbst diesen Jahres für alle Nutzer ab dem iPhone 6s verfügbar sein.
iPadOS – Erstes eigenes Betriebssystem für das iPad
Zum ersten Mal in seiner Geschichte erhält das iPad mit iPadOS ein eigenes Betriebssystem, welches speziell für das Tablet entwickelt wurde. Highlights sind ein neuer Homescreen oder die Unterstützung für den Apple Pencil. iPadOS baut auf die selben Grundlagen wie iOS, bietet jedoch neue Möglichkeiten und intuitive Funktionen, die speziell für ein größeres Display entwickelt wurden.
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Neuer Homescreen für das iPad
Die Startseite des iPads erhält ein neues Aussehen. So können zukünftig deutlich mehr Apps pro Seite angezeigt werden. Darüber hinaus kann die “Heute-Ansicht” zum Homescreen hinzugefügt werden, was einen deutlich besseren Zugriff auf die Widgets ermöglicht. Informationen wie das Wetter, der Kalender, News, Erinnerungen und Co. werden auf einen Blick angezeigt.
Enorme Unterstützung für den Apple Pencil
Der Apple Pencil rückt immer weiter in den Fokus und erhält mit dem neuen Betriebssystem für das iPad deutlich mehr Support. Der Nutzer kann von jetzt an Dokument, E-Mails oder sogar ganze Webseiten mit Kommentaren versehen und versenden, indem er einfach mit seinem Apple Pencil von einer beliebigen Ecke des iPads in den Display streicht. Die neue Palette bietet Zugriff auf diverse neue Funktionen: Werkzeuge, Farben, Formen, Radierer oder ein Lineal.
Unterstützung für externe Speichermedien
iPadOS bringt die Unterstützung von externen Speichern wie USB-Sticks und SD-Karten, die der Nutzer einfach anschließen kann.
Multitasking für iPadOS
Das Multitasking erweitert Apple mit iPadOS. Jetzt kann man mehrere Fenster einer App öffnen. Das war bislang nur in Safari möglich. Zudem lassen sich die letzten Slide-Over-Fenster anzeigen – also nicht mehr nur das letzte aktive.
Neues Update für Safari
Mit iPadOS werden die Desktopversionen von Webseiten automatisch skaliert und für das jeweilige iPad-Display und die Touch-Bedienung optimiert, damit Webapps wie beispielsweise Google Docs oder WordPress künftig besser funktionieren. Darüber hinaus unterstützt Safari künftig neue Funktionen wie einen Download Manager, 30 neue Tastaturkurzbefehle oder Verbesserungen beim Verwalten von Tabs.
Verschiebbare Tastatur
Das iPad erhält eine neue verschiebbare Tastatur, die mit einer Fingergeste geöffnet und an eine beliebige Stelle des Displays geschoben werden kann. Die Tastatur spart Platz, um nebenbei Apps anzeigen zu lassen.
Parallelen zu iOS 13
Der neue Dark Mode, welcher mit iOS 13 auf das iPhone kommt, wird mit iPadOS ebenfalls Einzug auf das iPad erhalten. Ebenso wird die Authentifizierung mit der Apple-ID möglich sein, die Karten App sowie die Fotos-App werden geupdatet und die Performance verbessert.
Verfügbarkeit
iPadOS wird ab Herbst für das iPad Air 2 und neuer, alle iPad Pro-Modelle, das iPad der 5. Generation und neuer sowie das iPad mini 4 und neuer für den Endnutzer zur Verfügung stehen.
tvOS 13 – Multi-User-Support im Fokus
Ein vergleichsweise kleines Update erhält in diesem Jahr tvOS, weshalb Apple dem Apple TV am gestrigen Abend auch nur einen kleinen Bühnenauftritt geschenkt hat. tvOS unterstützt mehrere Nutzerkonten sowie die Xbox One und die Playstation 4.
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Multi-User-Support für den Apple TV
Mit dem neuen tvOS-Update erhält der Apple TV endlich den langersehnten Multi-User-Support. Damit erhalten die unterschiedlichen Nutzer persönliche Empfehlungen, die auf den Geschmack des Einzelnen abgestimmt sind.
Unterstützung von Xbox One und Playstation 4 Controllern
tvOS 13 wird eine Unterstützung von Xbox One und Playstation 4 Controllern bieten. Besonders Apple Arcade wird hiervon profitieren, was für die Spiele-Fans unter uns ein großer Gewinn sein wird. Die Controller von Microsoft und Sony zählen zu den besten ihrer Art.
Neue Funktion für Apple Music
Eine schöne neue Funktion erhält jedoch auch Apple Music. So werden künftig Song-Texte synchron zum Song angezeigt – da kann der Karaoke-Abend kommen!
Verfügbarkeit
tvOS wird ab Herbst 2019 für Apple TV 4K und Apple TV HD zur Verfügung stehen.
macOS 10.15. – Auf Mojave folgt Catalina
Auch für den Mac gibt es ein neues Update! Nach macOS Mojave folgt macOS Catalina. Mit macOS Catalina wird iTunes durch ein App-Trio ersetzt, der Mac Desktop kann um ein iPad als zweites Display erweitert werden und neue Sicherheitsfeatures schützen den Nutzer besser.
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Tschüss iTunes, Hallo Apple-Trio!
Mit macOS Catalina wird Apple iTunes durch die drei Apps Apple Music, Apple Podcasts sowie Apple TV ersetzt. Zudem nervt der Mac künftig nicht mehr bei jedem Anstöpseln des Telefon mit einer Synchronisierungs-Abfrage. Alle iOS-Geräte werden künftig im Finder verwaltet und synchronisiert.
Bedienung per Sprachsteuerung
Mit dem neuen Update soll der Mac vollkommen per Sprache gesteuert werden können. Dies beinhaltet sowohl das Diktieren von Texten, das Teilen von Fotos, das Öffnen und Bedienen von Apps und vieles mehr. Der Nutzer kann Befehle wie “Öffne Safari”, “Erhöhe die Lautstärke” oder “Öffne den Kalender” aussprechen, Auswahlmöglichkeiten lassen sich dabei beispielsweise anhand von Zahlen angeben.
Sicherheit mehr im Fokus
Apple sorgt ebenfalls für mehr Sicherheit beim Mac. So wird es eine App “Find My” geben, die den Mac aufspürbar macht (ähnlich wie die iOS-App “Find My Phone”). Die Funktion soll sogar funktionieren, wenn der Mac ausgeschaltet ist und besonders verlorene und gestohlene Geräte aufspüren. “Activation Lock” sorgt dafür, dass nur Sie das verlorene Gerät nutzen können.
Bildschirmzeit nun auch auf dem Mac
Die App “Bildschirmzeit” kommt nun auch auf den Mac und soll dem Nutzer sein Nutzungsverhalten anzeigen. Bei Hinweisen auf übertriebene Nutzung oder Suchtverhalten können gezielt entsprechende Funktionen eingeschränkt werden. Dies wird besonders für Eltern interessant sein.
APIs und Tools für Entwickler
Mit dem neuen Update werden noch mehr Apps für den Mac zur Verfügung stehen. Apple stellt neue APIs und Tools für Entwickler bereit, die es deutlich einfacher machen iPad Apps auf den Mac zu bringen. Durch die Vielzahl an verfügbaren iPad-Apps können Nutzer beliebte Apps direkt auf dem großen Bildschirm des Macs interagieren.
Verfügbarkeit
Das Update steht ab Herbst 2019 für MacBook Pros, MacBook Airs, den Mac mini und iMacs ab dem Baujahr 2012 zur Verfügung. Das reguläre MacBook sollte mindestens aus 2015 stammen.
watchOS – Die Apple Watch wird unabhängiger und erhält eigenen App Store
Mit dem neuen Update watchOS 6 erhält die Apple Watch ebenfalls frische Funktionen. Mit dem neuen Update wird die Apple Watch unabhängiger und erhält einen eigenen App Store. Apps lassen sich künftig ohne verbundenes iPhone installieren.
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Der App Store kommt auf die Uhr
Apps können künftig direkt über die Uhr gesucht, heruntergeladen und installiert werden – und das komplett ohne ein verbundenes iPhone.
System-Updates
Die Apple Watch kann mit watchOS 6 von jetzt an auch eigenständig System-Updates durchführen, was Updates vor allem deutlich verschnellert und somit die Performance verbessern wird.
Apple Watch wird mehr und mehr zur Gesundheits-Uhr
Die Apple Watch wird durch das neue Update noch mehr zum persönlichen Gesundheits- und Fitness-Coach. Mit den neuen “Activity Trends” hat der Nutzer seinen Fitness-Status immer im Blick. Der Nutzer erhält einen Vergleich der letzten 90 Tage zum letzten Jahr. Anhand der vorhandenen Daten wird ein Trend berechnet und es wird rechtzeitig gewarnt, wenn die Bewegung nachlässt.
Die Apple Watch zeigt darüber hinaus künftig an, wie lange der Puls nach einer Anstrengung braucht, bis er sich wieder beruhigt hat und, ähnlich wie bei der Fitbit, können Zyklusdaten von Frauen protokolliert werden.
Eine weitere hilfreiche Warnung gibt es, wenn die Umgebung zu laut wird, um das Gehör des Nutzers zu schützen.
Bekannte Apps für die Watch
Apple hat für die Apple Watch einige bekannte Apps entwickelt, wie beispielsweise die bekannte Sprachmemo-App, Audiobooks und den Taschenrechner. Viele weitere werden in den nächsten Monaten folgen.
Musik von Drittanbietern
Mit dem neuen Update soll es möglich sein, Musik von anderen Drittanbietern zu streamen, ohne dafür das iPhone zu benötigen.
Verfügbarkeit
Die neue watchOS-Version wird ab dem Herbst diesen Jahres verfügbar sein.
Mac Pro 2019 und Pro Display XDR – Neue Hardware von Apple
Zwei Jahre ist es her, dass Apple mitgeteilt hat, an einem neuen Mac Pro sowie neuem Display zu arbeiten. Am gestrigen Abend hat der Großkonzern nun endlich die neue Hardware vorgestellt und die Leistungswerte sind gigantisch.
Bildquelle: Apple
Neuer Mac Pro 2019
Der neue Mac Pro 2019 punktet durch maximal Leistung, Erweiterung und Konfigurierbarkeit. Er verfügt über einen Intel-Xeon-Prozessor mit bis zu 28 Kernen, bis zu 1,5 Terabyte Arbeitsspeicher und laut Apple über die leistungsfähigste Grafikkarte der Welt – aus Wunsch sogar zweifach. Nebenbei wird Apple Afterburner vorgestellt, eine Beschleunigerkarte, die die gleichzeitige Wiedergabe von drei 8K ProRes RAW-Videostreams ermöglicht.
Neues Pro Display XDR
Das neue Pro Display XDR verfügt über ein enormes 32-Zoll Retina 6K Display (6016 x 3384 Pixel) mit P3-Farbraum und 10-Bit-Farbtiefe, 1.600 Nitz Spitzenhelligkeit, ein Kontrastverhältnis von 1.000.000:1 und einem extrem breiten Betrachtungswinkel.
Verfügbarkeit und Preis
Der Mac Pro 2019 beginnt bei 5.999 US-Dollar, das Pro Display XDR bei 4.999 US-Dollar, der Pro Ständer liegt bei 999 US-Dollar und der VESA Mount Adapter bei 199 US-Dollar. Alle Geräte sind ab Herbst bestellbar. Deutsche Preise sind bisher leider nicht bekannt.
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Apple, das Apple Logo, iPad, iPhone, iPod, Apple Watch, watchOS, iPadOS, tvOS, Siri, Apple TV, macOS, iOS sind Marken der
Apple Inc., die in den USA und weiteren Ländern eingetragen sind. App Store ist eine Dienstleistungsmarke der Apple Inc.