opwoco entwickelt die Kindernotfall-App für die BARMER und Johanniter-Unfall-Hilfe
Rund 1,7 Millionen Kinder werden jedes Jahr wegen Unfallverletzungen ärztlich versorgt. Beinahe die Hälfte aller Unfälle passieren zuhause in den eigenen vier Wänden. Dabei reichen die Verletzungen von kleineren Mückenstichen, über Verbrennungen und Knochenbrüchen, bis hin zu Atemnot oder sogar Atemstillstand. Da verwundert es einen nicht, dass laut einer aktuellen FORSA-Umfrage im Auftrag der Johanniter-Unfall-Hilfe und der BARMER, knapp 41 Prozent der Mütter und Väter in Deutschland Angst haben, bei einem Notfall etwas falsch zu machen. 29 Prozent haben sogar Angst, das eigene Kind verletzen zu können. Es fehlt schlichtweg das richtige Know-How im Umgang mit Notfall- und Akutsituationen. Dabei ist es gar nicht so schwierig Erste-Hilfe bei Kindern zu leisten!
Vorgeschichte und Projektinformationen
In Zusammenarbeit mit der BARMER, unterstützt durch die Johanniter Unfall-Hilfe JUH, und der opwoco GmbH ist die Kindernotfall-App entstanden. Eine App für die Zielgruppe Erwachsene, welche privat oder beruflich mit Kindern zu tun haben (Eltern, Erzieher, Lehrer, Trainer, näheres familiäres Umfeld etc.). Ziel der Applikation ist es, den Nutzern in erster Linie Informationen und Hilfestellungen rund um die Versorgung von Kindern in Notfällen sowie rund um die Vorbeugung von Notfallereignissen auf hohem qualitativen Niveau zu bieten.Die App für Smartphones wird Deutschlandweit für die beiden Betriebssysteme iOS (ab Version 9.0) und Android (ab Version 4.4) ausgerollt und steht den Nutzern kostenlos in den Stores zur Verfügung. Darüber hinaus erfüllt die App alle datenschutzrechtlichen Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) bzw. des Datenschutzgesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschland (DSG-EKD).
Die Kindernotfall-App und deren Funktionalitäten:
Kinder sind unsere Zukunft und diese Zukunft gilt es zu wahren und zu schützen. Im Umgang mit Kindern, muss man als Erwachsener und Verantwortlicher stets auf alles Mögliche gefasst sein. Im Mittelpunkt steht dabei sicherlich die richtige Versorgung des Kindes, sei es um gut vorzubeugen oder in Notfall- und Akutsituationen. Die Kindernotfall-App schließt genau hier an – beim Thema “Erste Hilfe am Kind”. Sie verbindet die wichtigen Punkte “Erste-Hilfe”, Notdienste, Notruf sowie Vorbeugen, damit Eltern bestmöglich vorbereitet sind und in Notfallsituationen wissen was zu tun ist.
Foto: Priv.-Doz. Dr. med. Christian Juhra (Leiter Stabstelle Telemedizin – UKM), Ralf Sick (Bereichsleiter Bildung, Erziehung und Ehrenamt – Johanniter-Unfall-Hilfe), Patrick Bröckers (Geschäftsführer opwoco GmbH), Heiner Beckmann (Landesgeschäftsführer NRW – Barmer) v.l.n.r.
Die Kindernotfall-App vereint mehrere wichtige Funktionen:
- Maßnahmen und Handlungsleitfäden zu verschiedenen Leitsymptomen
- Notdienstsuche nach den nächsten Kinder- und Jugendärzten, kinderärztlichen Ambulanzen, chirurgischen Ambulanzen sowie Apotheken
- Absetzen eines Notrufs (inkl. der Darstellung der 5 W-Fragen)
- Tipps zur Vorbeugung gegen Kindernotfälle (Checklisten zum Abhaken)
- Individuelles Befüllen eines eigenen Adressbuchs (Kinderärzte, Lehrer, Sporttrainer etc.)
- Leichte verständliche Anleitungen mit Bildern für Erste-Hilfe-Maßnahmen
Zum Hintergrund:
Bereits zwischen 2013 – 2015 erfolgte eine Kooperation zwischen opwoco und dem Universitätsklinikum Münster, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von Dr. Christian Juhra, MBA, gefördert vom MGEPA mit EU-Mitteln, deren Ziel es ist/war, das Kommunikationssystem in der Gesundheitspolitik zu fördern und zu verbessern. Damals entstand in Zusammenarbeit das Projekt MA-RIKA (Medizinisches Akutkrankenhaus-Rettungsdienst Informations- und Kommunikationssystem für akute Notfälle im Alter), welches mittels einer eigenen Smartphone-App die Versorgung älterer Patienten und Patienten mit akuten Notfällen unterstützen sollte. Dieses Projekt wurde nun als Prototyp weiterentwickelt, so dass auf Basis dieser Erkenntnisse eine marktfähige mobile App entstanden ist, die bei akuten Notfällen bei Kindern genutzt werden kann.